Zickzack
1 - 35/129
Ellikon - Nack


nach Norden: bei Basel, bei Eglisau, bei Schaffhausen und bei Stein am Rhein. Deutschland hat gegenüber der Schweiz hingegen nur ein Gebiet "auf der anderen Rheinseite": das Stadtzentrum von Konstanz mit dem Stadtteil "Paradies".

Das, was man den "Eglisauer Zipfel" nennen könnte, ist politisch unterteilt in einen Teil, der zum Kanton Schaffhausen gehört (Gemeinden Rüdlingen und Buchberg), und einen größeren Teil, der zum Kanton Zürich gehört (mit Eglisau und Rafz).




Gegenüber von Ellikon am Rhein steht auf einer Böschung oberhalb des Flusses der Grenzstein 1 dieses Grenzbezirks. Es folgen noch 34 weitere "1839er"-Grenzsteine, welche den Kanton Schaffhausen vom ehemaligen Großherzogtum Baden trennen. Danach geht es weiter mit älteren (und teilweise originelleren) Grenzsteinen zwischen dem Kanton Zürich und Deutschland. Hier nun der Grenzstein N° 1 mit Blick über den Rhein nach Ellikon.



Etwas links von diesem Grenzstein führt ein Weg hinunter zum Ufer, und man kommt an ein Hoheitsschild (das einzige direkt am Rhein stehende, das ich kenne) und an die Anlegestelle einer Drahtseilfähre, die man ab 1.April mit Hilfe einer Glocke vom Schweizer Ufer her herüberrufen kann (im Winter verkehrt sie leider nicht). Ein Bild von der Fähre in Betrieb findet man unter: http://www.alternatives-wandern.ch/images/verkehrsmittel/faehre_ellikon.jpg




Aber kehren wir zurück zum ersten Grenzstein, dessen Rückseite mit der Jahreszahl 1839 wir schon gesehen haben.



Von hier führt die Grenze schnurstracks in den Wald hinein und macht dann bei Grenzstein 3 einen Knick nack Westen. Neben dem Grenzstein steht ein Schild, dessen "Füllung" entfernt wurde. Früher stand hier, dass der Grenzübertritt unter gewissen Bedingungen gestattet war, aber z.B. nicht für visumpflichtige Ausländer. Seit dem Beitritt der Schweiz zum Schengen-Abkommen entfällt diese Einschränkung; und die Schilder wurden hier und entlang der ganzen Grenze abmontiert. Die gelbe Färbung am Schild zeigt an, dass hier ein Wanderweg entlang geht.


GB = Großherzogtum Baden           R = Rüdlingen

Zwischen den Grenzsteinen 7 und 8 überquert der Grenzverlauf einen Weg, da die Grenze als die direkte, kürzeste Verbindung zwischen zwei Grenzsteinen definiert ist:



Grenzstein 9 steht auf einer Böschung oberhalb des Weges. Ab hier biegt die Grenze nach Norden ab und erklettert den Hang.



Links der Grenze, also auf Schweizer Gebiet, liegt ein Weinberg:



Man geht vorbei an Grenzstein 10 und gelangt bei Grenzstein 11 an die Kante des Abhangs. Es tut sich ein Blick Richtung Nack auf. Nack ist ein kleiner Ort, der zur deutschen Gemeinde Lotstetten gehört.




Die Grenze folgt nun der Bergkante, die aber so viele Biegungen und Ausbuchtungen hat, dass nicht jede von ihnen durch Grenzsteine markiert wird. Und somit kann die gerade Verbindung von Grenzstein zu Grenzstein auch einmal die Bergkante verlassen und quer durch einen Hang laufen, wie hier ab Grenzstein 13:



Zwischendurch tut sich ein Blick nach links unten zum südlich der Grenze und des Abhangs gelegenen Egghofs auf:



Bei Grenzstein 19 schließlich verlässt die Grenze die Bergkante und wendet sich nach Norden:



Bei Grenzstein 20 ahnt man schon die Straße, die von Rüdlingen nach Nack führt. Linkerhand liegt ein so ordentlich geeggtes Feld, dass es "wie gekämmt" aussieht. Das kann nur Schweizer Gebiet sein! Bekanntlich sind in der Schweiz ja selbst die Misthaufen ordentlicher als anderswo.



Alle Grenzsteine 1 - 21 tragen noch die Jahreszahl 1839, sind also nie erneuert oder ausgetauscht worden, stehen an ihren Standorten seit über 170 Jahren.

Bei den Grenzsteinen 22 und 23 verhält es sich anders.


Die Grenze gelangt hier an die Straße und führt dann zweihundert Meter an ihr entlang, bevor sie sie überquert und nach Norden abbiegt. Hier an der Rüdlinger Straße (in der Verlängerung auf Schweizer Gebiet heißt sie logischerweise Nacker Straße) stehen zwei erneuerte Grenzsteine mit der Inschrift D für Deutschland und S für Schweiz.


Wie aber geht es weiter? Richtung Norden, da wo die Grenze also weiter verlaufen sollte, liegt nur ein Feld, ein Weg ist nicht zu sehen.


Erst auf Umwegen, nach einer Radeltour durch Nack hindurch, gelange ich im Wald wieder zur Grenze und finde Grenzstein 32, ..


..., dann 33 (der etwas lädiert aussieht) ..


und schließlich 35, der letzte der Reihe, denn ...


die Zählung geht nicht mehr weiter, sondern stößt auf eine neue, entgegen kommende. Auf der der Rückseite von CS 35 findet man CZ 129. Hier befindet man sich an einem "Dreiländereck" zwischen Canton Schaffhausen, Canton Zürich und Großherzogtum Baden (heute Baden-Württemberg).


Das ist nicht unwichtig, denn in der föderalen Schweiz ist bekanntlich alles "von Chanton zu Chanton verschieden".